Die Münzen der Römischen Kaiserzeit - Bestimmung und Interpretation

Die Münzen der Römischen Kaiserzeit - Bestimmung und Interpretation

2015

Geld regiert bekanntlich die Welt. Auch in der Geschichtswissenschaft kommt Geld eine tragende Rolle zu. Münzgeld und andere geprägte Metalle wie Barren oder Medaillen gehören zu den wichtigsten Quellen der althistorischen Forschung und sind zugleich Untersuchungsobjekt der Numismatik. Durch die großzügige Förderung der Freunde und Förderer der Geschichtswissenschaft an der FAU konnte im Sommersemester 2015 ein Kurs zu Stande kommen, der sich ganz speziell der römischen Numismatik gewidmet hat. Ein Semester lang durften Studentinnen und Studenten der Geschichte die römische Kaiserzeit aus erster Hand erleben.

Die Studierenden wurden unter der Leitung von Herrn Felix Schmutterer M.A. durch mehr als 350 Jahre römische Geschichte geführt. Von Augustus bis hin zu Kaiser Konstantin und dessen Söhnen wurden die wichtigsten Stationen der römischen Kaiserzeit anhand von Assen, Sesterzen, Denaren, Aurei und vielen weiteren Münznominalen erörtert. Bereits nach der ersten Sitzung waren alle Anwesenden überrascht, wie man aus einer kleinen, im Durchmesser gerade einmal 2cm großen Silbermünze eine enorme Fülle an Erkenntnissen gewinnen kann.

Schnell wurde klar, dass der Avers, die Vorderseite einer Münze, mit dem Profil des amtierenden Kaisers und dessen Umschrift, genau wie der Revers und die darauf abgebildeten Personifikationen oder römischen Gottheiten viele Auskünfte über die römische Gesellschaft und Kultur geben. Kaiserliche Selbstdarstellung und verschiedene Elemente der Repräsentation, die neben bekannten historischen Ereignissen wie Feldzügen oder Festen einen hohen Wiedererkennungswert besitzen, gehören zum vertrauten Bildprogramm. Aufschlussreiche Vorträge der Studenten über Themen wie „Die Geschichte des Geldes“, „Zeitgenössische und moderne Münzfälschungen“, „Ikonographie“, „Römische Währungsreformen“ und vieles mehr beleuchteten weitere Aspekte der numismatischen Wissenschaft. Schließlich konnten alle Kursteilnehmer durch die Untersuchung von Avers und Revers nicht nur die Entstehungszeit sowie den Entstehungsort der Münzen feststellen, sondern auch auf interessante Erkenntnisse zur politischen und sozialen Lage im Alten Rom schließen.

Den letzten Abschnitt des Semesters füllte der Teil des Kurses, auf den die meisten hin gefiebert hatten: Mit professionellem Werkzeug, das dem Kurs durch den Förderverein bereitgestellt wurde, konnten die Studierenden schmutzige, korrodierte oder scheinbar unkenntliche Münzen selbst reinigen, analysieren und ihre Ergebnisse mit den Kommilitoninnen und Kommilitonen diskutieren.

Jeder einzelne Teilnehmer hat viel Neues aus dem Seminar mitnehmen können und am Ende des Semesters haben sich Studierende und Dozent schnell darauf geeinigt, in Zukunft einen weiteren Kurs zu dem Thema „Numismatik der römischen Kaiserzeit“ stattfinden zu lassen, um das gemeinsam erworbene Wissen weiter zu vertiefen.

Bericht: Andreas Rohr

Die Münzen der Römischen Kaiserzeit - Bestimmung und Interpretation
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