Auf den Spuren der Wittelsbacher am Rhein (Mannheim)

Auf den Spuren der Wittelsbacher am Rhein (Mannheim)

2014

Das neue Jahr begann mit einer kleinen Exkursion am Lehrstuhl für Bayerische und Fränkische Landesgeschichte in Erlangen. Am Samstag, dem 11. Januar um sieben Uhr ging es von Erlangen los. Die fast 40 Teilnehmenden – Studierende und Geschichtsinteressierte des Fördervereins für die Geschichtswissenschaft – machten sich mit dem Bus auf den Weg nach Mannheim. Kurze Impulsreferate der Studierenden stimmten die Gruppe bereits voll auf das Exkursionsthema ein. Dort findet derzeit noch bis 2. März der museale Mittelpunkt der Landesausstellung der Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen unter dem Titel „Die Wittelsbacher am Rhein. Die Kurzpfalz und Europa“ statt.



Nach der Ankunft teilte sich die Gruppe auf: Abwechselnd besuchten die zwei Gruppen (je mit Herrn Tobias Riedl, M.A. und Rudi Stauder) die beiden Ausstellungsorte Museum Zeughaus, mit dem mittelalterlichen Themenkomplex und das Barockschloss mit dem neuzeitlichen Ausstellungsabschnitten.
Chronologisch bedeutete dies für die Führungen, dass der Anfang um 1200 lag und die Frage, wie die Wittelsbacher, die ja ursprünglich aus Bayern kommen, die rheinische Pfalz erlangten, nachdem sie ab 1180 die bayerische Herzogswürde erhalten hatten. Die folgenden Jahrhunderte standen unter dem Eindruck der Vorrangstellung im Reich, die am sichtbarsten in der Kurwürde – also dem Recht, den König zu wählen – zum Ausdruck kam. Mit Ruprecht konnte sogar von 1400-1410 ein Wittelsbacher aus Heidelberg die Königswürde erlangen. Neben diesem Abenteuer der Geschichte wurde die Region auch durch die Universitätsgründung 1386 zu einem kulturell bedeutenden Zentrum. Das konfessionelle Zeitalter sollte dann für die Wittelsbacher am Rhein eine sehr turbulente Zeit werden. Auch der Verlust der Kurwürde musste hingenommen werden, die erst nach dem Dreißigjährigen Krieg wieder aufgehoben werden konnte. Der Umzug der Residenz von Heidelberg nach Mannheim ab 1720 sollte ein neues repräsentatives Kapitel der Zeit öffnen. Die Geschichte der Wittelsbacher am Rhein endete jedoch teilweise schon 1778/79, als die Residenz von Mannheim nach München verlegt werden musste, wie es der Hausvertrag vorgesehen hatte, nachdem die bayerische Linie ausgestorben war. Mit dem RDH von 1803 endete sie dann offiziell.
Nach vielen Eindrücken und interessanten Diskussionen machte sich die nun historisch gestärkte Exkursionsgruppe auf den Nachhauseweg; gegen acht Uhr abends war Erlangen wieder in Sicht.

Tobias Riedl

Auf den Spuren der Wittelsbacher am Rhein (Mannheim)

Das neue Jahr begann mit einer kleinen Exkursion am Lehrstuhl für Bayerische und Fränkische Landesgeschichte in Erlangen. Am Samstag, dem 11. Januar um sieben Uhr ging es von Erlangen los. Die fast 40 Teilnehmenden – Studierende und Geschichtsinteressierte des Fördervereins für die Geschichtswissenschaft – machten sich mit dem Bus auf den Weg nach Mannheim. Kurze Impulsreferate der Studierenden stimmten die Gruppe bereits voll auf das Exkursionsthema ein. Dort findet derzeit noch bis 2. März der museale Mittelpunkt der Landesausstellung der Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen unter dem Titel „Die Wittelsbacher am Rhein. Die Kurzpfalz und Europa“ statt.

Nach der Ankunft teilte sich die Gruppe auf: Abwechselnd besuchten die zwei Gruppen (je mit Herrn Tobias Riedl, M.A. und Rudi Stauder) die beiden Ausstellungsorte Museum Zeughaus, mit dem mittelalterlichen Themenkomplex und das Barockschloss mit dem neuzeitlichen Ausstellungsabschnitten.
Chronologisch bedeutete dies für die Führungen, dass der Anfang um 1200 lag und die Frage, wie die Wittelsbacher, die ja ursprünglich aus Bayern kommen, die rheinische Pfalz erlangten, nachdem sie ab 1180 die bayerische Herzogswürde erhalten hatten. Die folgenden Jahrhunderte standen unter dem Eindruck der Vorrangstellung im Reich, die am sichtbarsten in der Kurwürde – also dem Recht, den König zu wählen – zum Ausdruck kam. Mit Ruprecht konnte sogar von 1400-1410 ein Wittelsbacher aus Heidelberg die Königswürde erlangen. Neben diesem Abenteuer der Geschichte wurde die Region auch durch die Universitätsgründung 1386 zu einem kulturell bedeutenden Zentrum. Das konfessionelle Zeitalter sollte dann für die Wittelsbacher am Rhein eine sehr turbulente Zeit werden. Auch der Verlust der Kurwürde musste hingenommen werden, die erst nach dem Dreißigjährigen Krieg wieder aufgehoben werden konnte. Der Umzug der Residenz von Heidelberg nach Mannheim ab 1720 sollte ein neues repräsentatives Kapitel der Zeit öffnen. Die Geschichte der Wittelsbacher am Rhein endete jedoch teilweise schon 1778/79, als die Residenz von Mannheim nach München verlegt werden musste, wie es der Hausvertrag vorgesehen hatte, nachdem die bayerische Linie ausgestorben war. Mit dem RDH von 1803 endete sie dann offiziell.
Nach vielen Eindrücken und interessanten Diskussionen machte sich die nun historisch gestärkte Exkursionsgruppe auf den Nachhauseweg; gegen acht Uhr abends war Erlangen wieder in Sicht.

Tobias Riedl

Auf den Spuren der Wittelsbacher am Rhein (Mannheim)